Sonntag, 1. Mai 2011

TAG 5

Für den heutigen Tag haben wir uns bereits im Voraus ein Tuk Tuk für den ganzen Tag gemietet. Um 9.00 h sollte es schließlich losgehen. Doch bevor wir wirklich starten konnten, musste Anna noch schnell als „Touristenattraktion“ herhalten. Ein Chinese fragte nach, ob er ein Foto machen könne. Da Anna dachte, sie solle ein Foto von ihm machen, bejahte sie nett die Frage. Glücklich überreichte der Mann unserem Tuk Tuk Fahrer seine Kamera und positionierte sich neben Anna. Mit einem typisch asiatischen Lächeln und einer kurzen Verbeugung bedankte sich der Mann und verschwand wieder. So eine blonde Europäerin findet man halt nicht an jeder Ecke!
Jetzt wissen wir wie die Leute sich fühlen müssen, wenn wir ständig Fotos von ihnen machen. Es tut uns leid.

Unser Tuk Tuk Fahrer San stieg auf sein Moped und fuhr so schnell er konnte (mit ca. 40 km/h) in Richtung Ticketschalter. Geschlagene 40 Dollar kostet der Pass für drei Tage Tempelbesichtigungen.

Los geht es also zu unserem ersten Tagesziel: Angkor Wat.

Schon bei der Anreise bemerkt man den riesigen Wassergraben, der sich um die Anlage zieht. Eine Brücke führt dann zu einem ersten äußeren Gebäudering, der die Tempel im Inneren umschließt.
Jeder Stein, Fensterumrahmungen und Säulen sind bis ins kleinste Detail mit Bildern, meist von hunderten von Blumen und Tänzerinnen geschmückt. Oftmals sind die Reliefs leider kaum noch zu erkennen und teilweise haben eifrige Touristen ihre Namen in die Wände geritzt, aber diese Tempelanlage ist trotzdem sehr beeindruckend und sehr gut erhalten, wie sich später heraus stellen soll.  
Soll man unseren Weg durch die Angkor Wat beschreiben, würde ich sagen: Treppe rauf, Treppe runter, Treppe rauf, Treppe runter, Treppe rauf, Treppe runter… Zwischen jedem „Raumabschnitt“ gibt es eine Schwelle von ca. einem Meter Höhe, die man überwinden muss um in den nächsten Raum zu gelangen. Wenn man sich vorstellt, wie schön und vor allem kühl diese Anlage einmal gewesen sein  muss, mit all den Wasserbecken, Türmen und grünen Wiesen – einfach beeindruckend. Der Aufstieg über eine steile Treppe zu dem höchsten Punkt kostet noch einiges an Überwindung, der Ausblick auf den umliegenden Dschungel und die Tempelanlage lohnt die Mühe aber allemal.
Unser Tuk Tuk Fahrer hatte uns 90 Minuten Zeit gegeben und nach 2 ½ Stunden verlassen wir wiedermal verschwitzt den Tempel und haben trotzdem nicht alles gesehen.







Wir genießen unsere Tuk Tuk Fahrt zum nächsten Tempel Banteay Kdei. Der Fahrtwind kühlt uns ein wenig ab und die holprigen Straßen schütteln uns nur so durch.
Dieser Tempel ist größtenteils eingestürzt und zerfallen. Allerdings kann man die meisten Teile der Anlage noch betreten und man kann die ursprüngliche Größe der Anlage erahnen.
Auffällig ist, dass nahezu alle Buddhastatuen keine Köpfe mehr haben, da die Roten Khmer, als sie an der Macht waren, Religion verboten haben und in dieser Zeit viele der Statuen köpften.
Halb zerfallen, notdürftig abgestützt an vielen Stellen wirkt dieser Tempel aber trotzdem sehr geheimnisvoll. Umgeben von vielen schattenspendenden Bäumen, macht auch die Besichtigung Spaß und lässt die gefühlten Temperaturen kurz von 40 auf 38 Grad sinken.




Wir fahren nur ein paar Meter weiter und halten an der nächsten Tempelanlage: Ta Prohm.
Wahrscheinlich besser bekannt aus dem Tomb Raider Film, der hier gedreht wurde.
Was hier wirklich beeindruckt sind die Bäume, die um und in der gesamten Tempelanlage wachsen.
Meterhohe Wurzeln schlingen sich um die Gebäude und riesige Bäume ragen in die Höhe.
Der Tempel ist leider sehr zerfallen und nur wenige Teile sind noch zu betreten, aber zur Atmosphäre an diesem Ort trägt wahrscheinlich gerade das bei.
Langsam sind wir von der Hitze etwas erschöpft und suchen uns immer öfter einen Schattenplatz für eine kurze Pause. Aber wir haben noch einiges vor uns.



...erschöpft




Nächster Tempel: Ta Keo.
Wenn jemand Spaß daran hat 30 cm hohe und 10 cm breite Stufen, die sich der Sonne aufgeheitzt haben,  hinauf zu klettern ist das der absolut richtige Ort.  Bei vielen Tempeln darf man die Original Stufen gar nicht mehr betreten und es wurden Holztreppen behelfsmäßig angebaut. Nicht hier. Hier klettert man die vielen Stufen nach oben, um das ganze Ausmaß des Tempels zu sehen. Und dann wieder, was meistens viel schwieriger ist als hoch, klettert man die ganzen Stufen wieder nach unten.  Von der Hitze geschlagen wandern wir nur einmal um den untersten Ring herum und selbst unser Tuk Tuk Fahrer ist überrascht wie schnell wir wieder zurück sind. Hatte er es sich doch gerade erst auf der Rückbank bequem gemacht.

Das letzte Ziel: Angkor Thom
Angkor Thom ist ein etwas größeres Areal mit vielen Gebäuden und Tempeln.
Bei Ankunft werden wir wieder einmal von einigen Khmer Frauen empfangen, die uns Essen und Getränke anbieten. Dieses Mal gehen wir aber mit zu einem mit Wellblech überdachten Tisch und machen eine kurze Pause.
Die vielen Gebäude und Wege, eine Elefantenterrasse, die den Königen den Aufsitz auf einen Elefanten erleichterte und Tempel, Tempel, Tempel.
Der letzte Tempel den wir besichtigen ist Bayon.
Von weitem wirkt der Tempel eher wie ein riesiger Steinhaufen, von nahem ist dieser Tempel einer der schönsten, die wir heute gesehen haben.
Dieser Tempel zeigt zahlreiche Gesichter in Stein gehauen und von jedem Punkt kann man ein dutzend Gesichter beobachten. Mal auf Augenhöhe, mal hoch oben an einem Turm.
Auf dem Rückweg in die Stadt sehen wir zahlreiche Affen am Straßenrand. Endlich mal ein paar „wilde“ Tiere!



 

Zurück in der Stadt gönnen wir uns eine Pizza. Und die ist wirklich gut!






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